Foulard
Edition of 3
2011
Diese Fotoserie zeigt Seidentücher mit künstlerisch inspirierten Designs aus den Jahren 1950 bis 1990.
Die Foulards gerinnen in den Aufnahmen von Klimas zu Kippbildern zwischen Fotografie und Objekt – seltsam unentschieden zwischen Zwei- und Dreidimensionalität. Von Klimas inszeniert offenbaren die Foulards ihren Ursprung zum Beispiel im abstrakten Expressionismus, im Hard Edge oder in der Op- und Pop Art. Sie lassen an Künstler wie Barnett Newman, Victor Vasarely oder Frank Stella denken. Klimas exploriert damit den Weg vom modischen Accessoire zurück zum künstlerischen Vorbild. Im Ergebnis kommentieren leuchtende Farbräume minimalistische Muster und entfalten eine eigensinnige visuelle Kraft.
Installation View, Untitled (Roberta di Camerino), 2011, Ed of 3, 204 cm x 150 cm
Summershow at Cosar HMT
Grouphow 01.06. - 10.07.2016
Cosar HMT, Düsseldorf
mit Melissa Gordon, Martin Klimas, Stefan Sehler, Sara Sizer.
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Installation View, Untitled (Revell), 2011, Ed of 3, 204 cm x 150 cm
Foulard
Soloshow 04.11. - 16.12.2011
Cosar HMT, Düsseldorf
Hochwertige Seidentücher bilden die motivische Vorlage der neuen Fotoserie 'Foulard' von Martin Klimas. Seltsam ambivalent in ihrer Beschaffenheit zwischen Zwei- und Dreidimensionalität, sind diese Tücher selber formgewordene Identitätskrise zwischen Objekt und Bild. Sie sind seltsame Zwitter, die als Bilder wahrgenommen werden und als Objekte dienen.
Dabei ist es gerade der Bildcharakter des modischen Accessoires, der Martin Klimas in seinen aktuellen Arbeiten interessiert. Die abgebildeten Seidentücher sind nicht nur ein Spiegel der Mode der letzten 50 Jahre, Klimas verwendet Tücher aus den 60er Jahren des 20. Jahrhunderts bis in die Gegenwart, sondern sie reflektieren auf ihre eigene Art stilistisch auch die jeweilige Kunst ihrer Zeit. Als Mode sind sie mehr Zeitgeist als Avantgarde, sind nicht stilbildend, sondern zitieren mit ihren Motiven künstlerische Strömungen wie den Abstrakten Expressionismus, die Op- und Pop Art und lassen an Künstler wie Rothko, Vaserely oder Lichtenstein denken. Diese Referenz verstärkt Martin Klimas in seinen aktuellen Arbeiten und gibt den Motiven ihren autonomen Bildcharakter zurück.
Wie großformatige Gemälde zwischen Gegenständlichkeit und Abstraktion erscheinen Klimas Fotos dem Betrachter. Expressiv leuchtende Farbräume treffen auf minimalistische geometrische Muster, die den Bildraum komplett beherrschen, jeder Faltenwurf wird zur gestalterischen Geste, modelliert durch die Reflektion des Lichtes auf der metallisch schimmernden Seide. In Verbindung mit den Stoffmustern ergeben sich so komplexe perspektivische Konstruktionen, die verblüffende Bildräume eröffnen und den Betrachter durch ihre visuelle Kraft in den Bann ziehen. Die Fotografien Martin Klimas der Serie 'Foulard' sind so einerseits Zeugnis eines halben Jahrhunderts Modegeschichte, gleichzeitig verleiht er den Tücher mittels der avanciertesten Kameratechnik eine vorher nie gesehene bildhafte Präsenz.
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