Porcelain Figurines
Edition of 5
Aus 3 Metern Höhe fallen die Porzellanfiguren zu Boden, wobei das Geräusch ihres Aufpralls den Auslöser in Gang setzt. Es entstehen gestochen scharfe Bilder von irritierender Schönheit, die mehr sind, als die Summe ihrer Teile. Temporäre Skulpturen, für das menschliche Auge sichtbar gemacht durch die Technik der Hochgeschwindigkeitsfotografie. Nicht so sehr die in Stücke zerspringende Porzellanfigur fällt dabei ins Auge, sondern vielmehr die neu entstehende, dynamische Figur, die die Zeit anzuhalten und sichtbar zu machen scheint.
Installation View 170 cm x 200 cm, Untitled, 2008, Ed of 5
Installation View 150 cm x 190 cm, Untitled, 2006, Ed of 5
Installation View 150 cm x 110 cm, Untitled, 2013, Ed of 5
Die Zeit in der Fotografie
Bieler Fototage
Soloshow 02.09. - 25.09.2011
Anlässlich der 15. Ausgabe der Bieler Fototage stehen die verschiedenen Aspekte der Zeit in der zeitgenössischen Fotografie im Mittelpunkt. Als konstantes Merkmal zieht sich die Zeit als entscheidender Aspekt durch den Entstehungsprozess der Fotografie, von der Idee des Bildes über ihr analoges oder digitales «Enthüllen» bis zur Betrachtung. Zahlreich sind die Möglichkeiten, Zeit im und mit dem Bild bewusst zu machen; sei es technisch oder inhaltlich. So deutet z.B. die Unschärfe im Bild auf eine Bewegung innerhalb der Aufnahmezeit hin, Hinweise auf Tages- oder Jahreszeiten auf den Moment der Entstehung, Spuren der Zeit – welche das fotografierte Objekt selbst trägt – auf dessen Zeitlichkeit, in Montage überlappen sich diese Zeitebenen. Heute streben die Fotografien nicht mehr wie die Erfinder der Fotografie aus dem 19. Jahrhundert danach, die Zeit zu besiegen und den vergänglichen Moment einzufangen. Wenn sie sich mit den Aspekten der Zeit befassen, dann, um diese erfahrbar zu machen.
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Ceramic Explosion
Andy Warhol Museum, Pittsburgh
Soloshow 22.03. - 22.06.2008
German photographer Martin Klimas' work features porcelain figures at the moment of impact with the ground. This photographic technique captures the figure as it transforms into a new object. Klimas utilizes no photographic manipulation to create these images focused on a moment in time. The artist drops a figurine, from a predetermined height, in complete darkness while the lens of the camera is open. The sound of the figurine hitting the ground triggers the lights for a fraction of a second. "Martin Klimas' remarkable photographs combine up-to-date photographic technology with one of the most traditional of all art forms, the ceramic figure. While at first glance his interventions with the tabletop figurines might be seen as destructive and disrespectful of their form and medium, further observation shows that his actions, outside of the frame, enliven the porcelain sculptures and elevate them from the realm of mere 'dustcatchers'. Each of the figures, while literally coming apart at the seams, is imbued with a ferocious energy rarely associated with the field of decorative arts," stated Thomas Sokolowski, director of The Andy Warhol Museum. This small exhibition of 10 works is Klimas' first U.S. museum exhibition.
Martin Klimas
Galerie Michael Cosar, Düsseldorf
08.05. - 11.06.2004
Opening 07.05.2004
Martin Klimas zeigt in seiner ersten Galerieausstellung Fotografien von Objekten im Moment ihrer Zerstörung. Er läßt die Porzellanfigur fallen und im Moment ihres Aufpralls löst die Kamera aus und fixiert damit den Augenblick. Es geht ihm dabei nicht allein um den Moment der Zerstörung, sondern darum, im Foto etwas aufzuzeigen das den gewohnten und intakten Gegenstand noch repräsentiert, diesen aber schon in einem gewissermaßen flüchtigen Zustand vor Augen stellt, der die Figur plausibel und neu erschafft. So ist es verblüffend, mit welcher explosiven Kraft die Kungfu-Kämpferin sich selbst zerstört und diesen Akt noch zu beobachten scheint. Gerade vor dem Hintergrund der digitalen Fotografie und ihrer Möglichkeiten der Bildmanipulation erscheint es nahezu unglaublich mit welcher Leichtigkeit sich hier etwa Vögel von der Blume lösen mit der sie seit Jahrzehnten verbunden waren. Klimas schafft somit gewissermaßen eine völlig neue Art von Skulpturen. Es sind virtuelle Skulpturen, die ihr Dasein nur dem Medium Fotografie verdanken und deren Grundmaterialität die Fixierung des Augenblicks ist.